Erdbeertartelettes mit Pistaziensahne und Schoko-Crunch

Ein gutes hat das bislang doch recht bescheidene Sommerwetter – es ist nicht zu heiß zum Backen. Und da ich mir vorgenommen hatte, mich nach und nach mal an etwas komplizierten Backsachen zu probieren, kam mir das in gewisser Weise gerade recht. Wer nun allerdings eine Tortenkreation mit mindestens 5 Schichten und 3 verschiedenen Böden erwartet, den muss ich enttäuschen – ich habe beschlossen mich nach und nach ranzutasten und erst mal mit etwas einfacherem anzufangen: Tartelettes.

Schon länger schleiche ich virtuell um dieses Erdbeertarte-Rezept bei Talita herum. Nun habe ich tatsächlich noch ein paar schöne Erdbeeren ergattern können und folglich musste das jetzt noch ausprobiert werden, bevor die Erdbeersaison sich endgültig dem Ende neigt. Im Originalrezept werden sechs Tartelettes von 8cm Durchmesser gebacken – die einzigen Formen aus meinem Fundus, die tief genug waren, hatten 5cm Durchmesser. Das hat funktioniert und gibt schöne kleine Tartelettes-Happen, ist allerdings beim Zusammenstellen auch ein kleines bisschen mehr Frickelei.

Die Tartelettes bestehen aus einer sehr buttrigen Hülle aus Pate Sablée. Darauf kommen eine Pistaziensahne, ein wenig Schoko-Crunch, eine kleine Schicht Erdbeerpüree und zu guter letzt ein paar frische Beeren. Ich fand die Zusammenstellung sehr lecker, weil von allem ein bisschen dabei ist: Cremige Süße, Schoko-Crunch und Frucht. Das ganze macht natürlich ein wenig mehr Arbeit als der 08/15 Obstboden, aber die Arbeitsschritte lassen sich relativ gut nach und nach abarbeiten und ich finde für das Ergebnis lohnt es sich durchaus :-)

Erdbeer-Tartelettes mit Pistaziencreme

Für 13 kleine Tartelettes mit 5cm Durchmesser (alternativ sechs à 8cm):

Für die Pistazien-Sahne:

  • 90g Schlagsahne mit 35% Fett
  • 40g weiße Schokolade
  • 10g Pistazienpaste

Für den Schokoladen Pate Sablée:

  • 130g Mehl + mehr zum Ausrollen
  • 35g gemahlene Mandeln
  • 20g Puderzucker (sieben)
  • 20g Kakaopulver (am besten solches zum backen, ungesüßt)
  • 1/4 TL Salz
  • 100g eiskalte Butter
  • 1 Ei (L)

Für den Schoko-Crunch:

  • 25g Edelbitter-Schokolade
  • 20g Nougat-Creme/Nutella
  • 15g Cornflakes (im Original Feuilletines)
  • 2 Prisen Piment d’Espelettes (Ergänzung meinerseits)

Für das Erdbeer-Püree:

  • 150g Erdbeeren
  • 2 Blätter Gelatine
  • Zucker nach Belieben (habe ich weggelassen)

Außerdem:

  • Erdbeeren oder andere Beeren nach Belieben für den Belag
  • Etwas klarer Tortenguss nach Belieben oder etwas Nappage (habe ich weggelassen)
  • Eine (Silikon-)backform mit 2,5cm tiefen Mulden von 5cm Durchmesser (alternativ eine andere Größe oder Tarteringe, sie sollten allerdings eine gewisse Tiefe haben, sonst nehmen die fertigen Tartelettes die Füllung nicht auf.)

Anschnitt Erdbeer-Tartlettes

  1. Für die Pistaziensahne die Sahne mit der Pistazienpaste verrühren und kurz erhitzen bis sie leicht köchelt. Über die in Stücke gebrochene Schokolade gießen und rühren bis sich die Schokolade aufgelöst und alles gut verbunden hat. Gut abgedeckt in den Kühlschrank stellen und (am besten ein paar Stunden) gut durchkühlen lassen.
  2. Für die Schokoladenböden alle festen Teigzutaten gut vermischen. Die eiskalte Butter in Stückchen dazu geben und alles zwischen den Händen gut verreiben bis sich gleichmäßige Teig-Butter-Brösel bilden. Das (kalte) Ei zugeben und schnell unterarbeiten, gerade so lange, bis sich alles verbunden hat. Achtung, der Teig ist sehr klebrig.  Den Teig in einen Gefrierbeutel oder Frischhaltefolie eingepackt mindestens eine Stunde, besser noch etwas länger in den Kühlschrank geben.
  3. Wenn der Teig gut durchgekühlt ist, portionsweise aus dem Kühlschrank holen und unter Zugabe von etwas Mehl etwa 2mm dick ausrollen. Passende Ringe ausstechen und vorsichtig in die Mulden der Silikonform drücken. Teigüberreste abschneiden. Teig mit einer Gabel einstechen, damit er nicht aufgeht. Noch einmal eine Stunde in den Kühlschrank geben oder ein wenig anfrosten.
  4. Den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Teig etwa 15-20 Minuten backen (bei mir waren es 18). Herausnehmen, ein wenig abkühlen lassen und dann vorsichtig aus den Mulden stürzen. Komplett auskühlen lassen.
  5. Die gut durchgekühlte Pistaziencreme luftig aufschlagen. In einen Spritzbeutel mit schmaler Tülle füllen und jeweils eine dünne Schicht auf den Teigboden spritzen. In den Kühlschrank stellen.
  6. Für den Schoko-Crunch die Schokolade und das Nutella langsam schmelzen. Dann die Cornflakes und das Piment d’Espelettes zugeben und alles vorsichtig vermischen, bis die Flakes komplett von Schokolade überzogen sind. Jeweils eine kleine Menge davon in die Mitte der Törtchen auf die Pistaziencreme geben. Wieder in den Kühlschrank stellen.
  7. Für das Erdbeer-Püree die Erdbeeren pürieren. Die Gelatine in Wasser einweichen, gut ausdrücken und mit der Hälfte des Pürees langsam erwärmen, bis sich die Gelatine auflöst. Auf keinen Fall kochen. Unter ständigem Rühren zum restlichen kalten Püree geben. Falls es noch zu warm sein sollte, ein klein wenig abkühlen lassen, es sollte maximal handwarm, aber noch nicht geliert sein. So viel von dem Püree auf der Pistaziencreme und den Schoko-Cornflakes verteilen bis alles gleichmäßig bedeckt ist.
  8. Die Erdbeeren (oder andere Beeren nach Belieben) putzen und nach Belieben kleiner schneiden. Auf den Törtchen verteilen, dabei leicht in das noch flüssige Erdbeepüree drücken. Mindestens eine Stunde in den Kühlschrank stellen, bis das Püree anzieht und fest wird. Wer mag, kann die Erdbeeren nach noch abglänzen oder mit etwas Tortenguss beträufeln.

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. backenundkochenmitcarla sagt:

    Wow! Das ist ja mal eine klasse Idee!! :)
    Wenn du Lust und Zeit hast bei mir vorbei zu schauen würde ich mich riesig freuen! :)
    Liebe Grüße Carla! :)

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  2. Alex sagt:

    Fette kleine Dinger sind das! Mal was anderes :-) Sie klingen lecker, aber ich scheue den Aufwand. Vielleicht wird es ja trotzdem mal was. Gut gemacht!
    LG Alex

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    1. Tring sagt:

      Danke! Normalerweise bin ich da auch eher faul. Aber den Mürbteig kann man z.B. auch gut einen Tag vorher backen, die Sahne kann man auch einen Abend vorher machen und dann nur noch frisch aufschlagen. Und dann ist es eigentlich nicht mehr viel Arbeit. Ich würde dir nur ggf. raten, sie etwas größer zu machen – dann geht es schneller :-)
      Liebe Grüße, Tring

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      1. Alex sagt:

        Ich mag sie so gestaucht und bedrängt wie sie sind :-) Ihre Form verrät ihre Bestimmung.
        LG Alex

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