Gefüllte Muschelnudeln

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Wenn es hier die letzte Zeit ein wenig ruhiger war so liegt das daran, dass ich momentan quasi auf halb gepackten Umzugskisten sitze – nicht virtuell sondern ganz und gar old fashioned real. Nach gut 5 Jahren im Rheinland heißt es jobbedingt Ende des Monats maach et joot Koblenz und hallo Berlin. Und so sortiere ich mich momentan durch alte Unisachen, Bücher, CDs (mit teilweise objektiv gesehen erschreckendem Inhalt – ich sage nur „Boyband-Phase“) und ja, auch Vorratsschränke. Erstaunlich, was sich im Laufe der Zeit so alles ansammelt. Bei manchen Sachen fragt man sich im Nachhinein schon, was man sich dabei gedacht hat DAS zu verwaren, aber naja…

Das gilt in gewisser Weise auch in Sachen Lebensmittel: Gerstengraupen, Couscous, mindestens drei Sorten Linsen, diverse Backzutaten, gesalzene schwarze Bohnen, Wasserkastanien, Wolkenohrpilze, ein gutes halbes Dutzend chinesische/asiatische Gewürzpasten, diverse Öle, Essige…  die Liste lässt sich fast beliebig erweitern. Da ich aber so wenig wie möglich wegwerfen möchte und meine Familie für exotische Zutaten leider nur sehr bedingt zu begeistern ist, ist die nächste Zeit Resteessen angesagt. Den Anfang machen hier – ganz unexotisch – die Muschelnudeln. Irgendwann mal im Überschwang gekauft und dann relativ lange im Schrank versauern lassen, weil ich festgestellt habe, dass ich normale Pasta den doch relativ dicken Nudelwänden der Conchiglioni vorziehe. Aber zum Glück kann man da ja mit einer schön herzhaft-cremigen Füllung gegensteuern. In meinem Fall besteht sie aus Hackfleisch, Pilzen, Lauch und einer Käse-Sauce. Nicht gerade sommerlich leichte Kost, aber trotzdem lecker und hin und wieder als Wohlfühlessen durchaus geeignet.

Damit wäre nun ungefähr die Hälfte meiner Conchiglioni verarbeitet (daneben harren noch Lasagneplatten, Cannelloni und normale Pasta ihrer Verwendung). Wer (möglichst wenig Reste produzierende) Ideen für die Überbleibsel hat – ich bin für Anregungen dankbar :-)

Gefüllte Muschelnudeln

Für 2 Personen:

  • 12 Conchiglioni (große, zum Füllen geeignete Muschelnudeln)
  • 150g Hack
  • 1 Hand voll Champignons
  • 1 kleine Stange Lauch
  • 4 getrocknete Tomaten in Öl
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Schmelzkäse
  • 1 EL Schmand
  • Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer
  • Brühe
  • Ein kleiner Schuss Weißwein (ein schöner Moselriesling…)
  • Öl zum Anbraten
  • Käse zum Überbacken
  1. Muschelnudeln in Salzwasser knapp al dente kochen.
  2. Hack in Öl krümelig braten. Champignons in Scheiben, Lauch in Ringe schneiden, Zwiebel, Knoblauch und getrocknete Tomaten fein würfeln. Alles nach und nach zum Hack geben und mit anbraten. Mit Salz, Pfeffer und ein klein wenig Cayennepfeffer würzen.
  3. Mit einem guten Schluck Weißwein und Brühe ablöschen, Schmelzkäse und Schmand einrühren und ein wenig einkochen lassen. Backofengrill vorheizen.
  4. Nudeln abgießen und in eine Auflaufform geben. Mit der Hack-Gemüsemasse füllen. Ein klein wenig Brühe angießen – gerade so viel, dass die Nudeln nicht anbrennen. Pasta mit geriebenem Käse bestreuen und unterm Grill etwa 10 Minuten gratinieren bis der Käse zerlaufen und leicht gebräunt ist.

Dazu: Salat.

8 Kommentare Gib deinen ab

  1. Ira Moritz sagt:

    Herzlichen Dank Tring für das schnelle und unkomplizierte Rezept, davon kann man ja nicht genug haben. Ein wenig neidisch bin ich schon, dass es Dich in die spannenste Stadt der Reppublik verschlagen wird – alles Gute Dir und vor allem einen guten Start!

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    1. Tring sagt:

      Danke dir! Ich bin auch gespannt. Ich gehe definitiv mit einem lachenden und einem weinenden Auge – Koblenz ist mir die letzten Jahre schon irgendwie ans Herz gewachsen, aber Berlin ist sicher toll :-)

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  2. Ich kenne das! Als wir von München nach Wiesbaden gezogen sind, gab es wochenlang Pasta mit Tomatensauce und Thunfisch. Davon hatten wir Massen (also von Nudeln, Tomatensugo und Thunfischdosen). Jetzt leben wir schon 5 Jahre in Wiesbaden und könnten locker 2 Wochen ohne Einkauf überleben. Eigentlich bescheuert… Ich wünsche Dir alles Gute für den Neustart! Und mit so einer feinen Resteküche ist wenigstens die Seele etwas gestreichelt, oder? Sieht jedenfalls köstlich aus (und ich mag diese dicken, teigigen Muschelnudeln auch nicht…)

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    1. Tring sagt:

      Danke dir! Und ein wenig streicheln hilft schon mal :-)

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  3. PS: Mit Resten mache ich oft eine Tarte oder eine Frittata. Auch Aufläufe sind dankbare Resteschlucker. Manchmal freuen sich auch Kollegen über eine große Schüssel Nudelsalat für die Allgemeinheit zur Mittagspause, falls Du großzügig sein willst…

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    1. Tring sagt:

      Nudelsalat ist schon mal eine super Idee :-)

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  4. Wili sagt:

    Was für ein Wechsel! Aber Berlin wird dir bestimmt gefallen.

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    1. Tring sagt:

      Ich denke schon. Spätestens zum Karneval bin ich ohnehin wieder da :-)

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