Alles Käse? Blumenkohlgratin

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Auch wenn ich mich selber dieses Jahr nicht an „Jeden Tag ein Buch“ beteiligen werde, muss ich doch mal die Gelegenheit nutzen und zu einer kleinen Lobhudelei auf das Bibliothekswesen im Allgemeinen und meine „Heimbücherei“ im Besonderen ansetzen. Was würde ich nur ohne sie machen? Ich bin dort absoluter Stammgast. Neben der ganzen Fachliteratur (die ich mir im übrigen ja auch über die Uni-Bib besorge) will man ja auch mal was „vernünftig normales“ lesen ;-) Wobei „mal“ bei mir stark an Untertreibung grenzt: Wenn ich meinen Bücherbedarf aus gekauften Exemplaren decken sollte wäre ich wohl schon längst verarmt. Ist ein Buch gut, reicht mir ein Tag – oder notfalls auch eine Nacht – und das Ding ist durch. Und dann muss Nachschub her…

Gelegentlich wandert aus dem Büchereibestand auch das ein oder andere interessant aussehende neue Kochbuch in meine Ausleih-Tasche. So auch Valentine Warners „Frisch kochen jetzt“. Leider war das Buch nicht so ganz mein Geschmack (bzw. die Rezepte, das Buch an sich ist schön gestaltet). Vieles war mir zu schwer (bspw. gekochte Maiskolben, die erst in Mayonnaise und dann in Käse gewälzt werden) und zu fleischlastig. Nachgekocht habe ich aber dieses Rezept mit Blumenkohl.

Blumenkohl mit Bechamel ist bei mir ein absoluter Dauerbrenner und die zusätzliche Kombination mit Cheddar und etwas Senf hörte sich sehr verlockend an. War es auch ;-) Ich habe das Rezept allerdings sowohl in der Zubereitungsart als auch von der Menge der Zutaten her leicht angepasst. In Sachen Zubereitungsart fand ich das mühsame Schmelzen des Käses in der Pfanne für die Käsechips unnötig lästig, wenn man ohnehin den Ofen zum Gratinieren vorheizt. Also habe ich den Käse kurzerhand in den Ofen verfrachet, was problemlos geklappt hat. Auch die Sauce habe ich etwas angepasst und die Milchmenge nach oben und die Käsemenge nach unten korrigiert, damit das ganze nicht unnötig schwer wird.

Ich fand das Gericht ein absolut gelungenes Alltagessen, das es sicher noch häufiger bei mir geben wird. Ob man sich die Arbeit mit den Käsechips macht oder den Blumenkohl am Ende einfach mit dem Käse gratiniert sei dabei jedem selbst überlassen. Viel mehr Arbeit machen die Chips aber nicht und es macht definitiv optisch was her.

Für 2 Portionen:

  • 1 kleiner oder 1/2 großer Blumenkohl
  • 1 EL Butter
  • 1 EL Mehl
  • 200ml Milch
  • 1 gehäufter TL Senf (im Original Senfpulver)
  • 100g Cheddar
  • Worcestershiresauce
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  1. Den Blumenkohl in größere Röschen teilen und 5 Minuten in Salzwasser bissfest kochen. Dann abtropfen lassen.
  2. Das Mehl in der geschmolzenen Butter anschwitzen, die Milch unter Rühren zugießen und 2-3 Minuten köcheln. In der Zwischenzeit den Käse reiben.
  3. Senf, ein paar Spritzer Worcestershiresauce, eine Prise Salz, Pfeffer und wenig Muskat in die Sauce geben. Vom Herd ziehen und 2/3 des  Käses unterrühren. Sauce so abschmecken, dass sie leicht überwürzt ist.
  4. Aus dem restlichen Käse kleine Kreise auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streuen und kurz unter den heißen Backofengrill (250 Grad) schieben, bis der Käse zerflossen und leicht gebräunt ist. Beiseite stellen und etwas abkühlen lassen.
  5. Blumenkohl in eine Auflaufform geben. Mit der Sauce (ist relativ zähflüssig) übergießen und unter dem Backofengrill etwa 10 Minuten backen, bis die Sauce leicht gebräunt ist.
  6. Mit den Käsechips vom Blech anrichten.

Dazu: Salzkartoffeln und Salat.

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. evazins sagt:

    Ich stimme in das Loblied ein, zumal die Hamburger Bücherhalle immensen Mengen an Büchern neu anschafft, ständig, da komme ich mit dem Lesen kaum hinterher, obwohl ich für ein gutes Buch normaler Länge nur einen halben Tag brauche. ;-)
    Was liest du denn außer Kochbüchern?
    Und dein Rezept merke ich mir vor für den Tag, an dem ein Blumenkohl wieder unser Haus betreten darf (er hat Hausverbot seit einem traumatischen Ravioliexperiment…). :-)

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    1. Tring sagt:

      Immer noch Blumenkohl-Hausverbot? Das muss wirklich traumatisch gewesen sein… ;-)

      In Hamburg habt ihr sicher noch eine deutlich größere Auswahl als bei uns hier in der „Provinz“. Am liebsten lese ich Krimis. Die kann man herrlich auch noch nach der Arbeit in einem Rutsch verschmökern. Ich habe von meiner Mutter irgendwann mal die ganzen alten Agatha Christie Sachen „geerbt“ und seitdem gehen die genauso wie die Sherlock Holmes Romane immer.
      Ganz große Klasse sind auch die Richter Di Romane von Robert van Gulik oder die Monk bzw. Inspektor Pitt Romane von Anne Perry, die die Krimihandlung eigentlich eher zum Anlass nehmen, um das Milieu bzw. die Gesellschaft der jeweiligen Zeit (Tang-Zeit in China bzw. viktorianisches England) zu beschreiben. Und dann gibts ja auch noch Georges Simenon, Elisabeth George, Martha Grimes, Deborah Crombie, Elisabeth Peters etc.. Gerne auch im Original. Manchmal geht halt leider bei der Übersetzung das ein oder andere verloren :-)

      Ansonsten lese ich aber auch öfter mal ein Sachbuch. Im Moment z.B. noch an „Der Sieg des Kapitals“ von Ulrike Herrmann. Und „Die Ökonomie von Gut und Böse“ steht definitiv auch noch auf meiner Liste…

      Du siehst, mir geht der Stoff nicht aus :-)

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  2. evazins sagt:

    Vielleicht solltest du über Bücher schreiben. ;-)
    Die ganz alten Krimisachen habe ich schon alle als Teenie „verdrückt“ und irgendwie ist bei den Krimis die Luft raus (für mich, vielleicht habe ich einfach zu viele gelesen…). Mein letztes richtig gutes Buch ist von Astrid Rosenfeld und heißt „Elsa ungeheuer“, herrlich! Und als Sachbuch habe ich gerade das von Susi empfohlene „Die Genussformel“ von Werner Gruber, aber ich habe noch nicht angefangen.
    Ja, die Hamburger Bücherhalle ist sensationell, die haben sogar Bücher wie den Hermé…
    (zum Blumenkohl: habe ich damals gepostet, falls du schauen willst…)

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  3. marco sagt:

    Gar kein Käse wie ich finde :) Blumenkohl war als Kind eines meiner Hassgemüse! Wenn Mama den Blumenkohl jedoch mit Bechamel-Sauce überbacken hatte, dann hätte ich schüsselweise davon futtern können! Insofern: dein Rezept weckt gerade richtig Kindheitserinnerungen in mir! Wirklich guten Cheddar-Käse kriegt man hierzulande leider nicht an jeder Stelle… dabei wäre der so lecker und unterscheidet sich meilenweit von dem, was die meisten unter „Cheddar“ verstehen, nämlich billigen, komisch gelben Analogkäse aus dem Burger-Bun…

    Dir ein schönes Restwochenende!

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