„Chinesische“ Pfannkuchen mit 2 Füllungen

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Eine der besten Dinge wenn man in China ist, ist es sich durch die Unmengen an Streetfood zu probieren. Im Nordosten Chinas besteht dies zumeist aus teigbasierten Gerichten aller Art: Da wären die relativ bekannten diversen Arten von Jiaozi und Baozi, diverse Nudelsorten (gezogen, geschabt, abgeknipst), gefüllte Hefeteigtaschen und natürlich der riesige Bereich der Pfannkuchen. Anfangen von sowas wie Jianbingguozi, das eher crepeartig ist, über Danbing (frittierter Teig mit Ei) bis hin zu gefüllten „Pfannkuchen“. Von Konsistenz und Geschmack her haben sie allerdings mit dem deutschen Pendant nicht viel gemein. Die dünne Teighülle wird meist mit diversen Gemüsen (am häufigsten untergekommen sind mir Spinat, Rettich und Kartoffeln) gefüllt und dann frittiert. In jedem Fall sind sie eines der Dinge, die man in Deutschland selten bis gar nicht antrifft. Da hilft nur Selbermachen ;-)

So war ich dann auch direkt zum Nachmachen animiert als ich bei The woks of life über dieses Rezept für Xi’an stuffed pancakes gestolpert bin. Die Füllung ist dort zwar etwas anders als ich sie klassischerweise kenne (was auch daran liegen mag, das sich Hackfleisch in heißen chinesischen Sommern als Streetfood nur bedingt eignet), aber probieren geht bekanntlich über studieren… Allerdings konnte ich mir trotzdem ein paar kleine Änderungen nicht verkneifen (wer hätte das gedacht….?): Erstens habe ich das Gehackte im Gegensatz zum Originalrezept vorher angebraten. Ich hatte es am Tag vorher frisch gekauft und wollte es nicht noch einen Tag im Kühlschrank lagern. Das nächste Mal würde ich vermutlich einfach komplett bei einer Gemüsefüllung bleiben. Zweitens habe ich als Gemüsesorte auf Mangold zurückgegriffen, den ich ohnehin im Haus hatte und drittens konnte ich es mir nicht verkneifen eine zweite völlig unchinesische Abwandlung der Füllung zu produzieren.

Ehrlich gesagt hat mir meine pseudo-nahöstliche Variante sogar besser geschmeckt – was aber auch daran liegen mag, das ich nach wie vor kein großer Fan von 5-Gewürz-Pulver bin. Ist einfach nicht so meins. Die Pfannkuchen isst man am besten noch möglichst heiß mehr oder weniger direkt aus der Pfanne – dann ist die Teighülle außen noch knusprig und die Füllung schön warm.

Stuffed pancakes

Für 8 Pfannkuchen (1-2 reichen als Snack pro Person):

Für den Teig:

  • 270g Mehl
  • Ca. 180ml Wasser (wie viel genau hängt von eurem Mehl ab, nehmt im Zweifelsfall erstmal was weniger)
  • Salz

Für die Füllungen:

  • 200g Gehacktes (kann auch weggelassen werden, dann einfach mehr Gemüse und vielleicht ein Ei nehmen)
  • 300g Mangold
  • 1/2 Bund Frühlingszwiebeln
  • Salz
  • 1 Knoblauchzehe
  • Öl zum Anbraten

Außerdem für die chinesische Füllung:

  • 1 Prise Zucker
  • 1 Prise Kreuzkümmel
  • 1 EL Sojasauce
  • 1/2 TL 5-Gewürz-Pulver
  • 1 TL Sesamöl
  • 1-2 EL Sesamsaat

Außerdem für die türkische Füllung:

  • 100g Feta
  • 2 EL Cranberries (wer mag kann auch Rosinen nehmen)
  • 2 Prisen Sumach
  • 2 Prisen Zaatar (alternativ etwas Thymian und Oregano)
  • Je 1 Prise Kreuzkümmel und Koriander
  • 2 TL Granatapfelsirup

Außerdem Öl zum Frittieren und Küchenkrepp zum Abtropfen.

  1. Für den Teig Mehl und Salz vermischen. Wasser nach und nach unterrühren bis ein weicher, elastischer und nur leicht klebriger Teig ensteht. Einige Minuten durchkneten, danach sollte er nicht mehr kleben. Ggf. noch etwas Mehl zugeben. Abgedeckt bei Zimmertemperatur 30-60 Minuten ruhen lassen.
  2. Mangold klein schneiden. Zuerst die Stiele, dann die Blätter langsam in Öl anbraten bis alles zusammengefallen und weich ist. Gehacktes ggf. ebenfalls anbraten und untermischen (sonst roh unter den etwas abgkühlten Mangold mischen). Knoblauch und Frühlingszwiebeln klein schneiden und untermischen.
  3. Unter die eine Hälfte jetzt die Zutaten für die chinesische Füllung mischen. Abschmecken.
  4. Für die türkische Füllung Cranberries fein hacken, Feta zerkrümeln und mit den übrigen Zutaten unter die zweite Hälfte vom Mangold mischen. Abschmecken.
  5. Vom Teig walnussgroße Stücke abknipsen. Auf der Arbeitsfläche zu einem länglichen Teigstreifen dünn ausrollen. Wenig Füllung darauf verteilen (je mehr Füllung desto besser schmeckt’s, aber desto eher reißt auch der Teig beim Flachdrücken). Ränder leicht einschlagen, aufrollen. Den entstandenen Zylinder aufrecht auf die Arbeitsplatte stellen und vorsichtig flachdrücken, bis ein etwa 1-2cm dicker Pfannkuchen entstanden ist. Mit restlichem Teig und Füllung ebenso verfahren.
  6. Reichlich Öl erhitzen und die Pfannkuchen langsam (sonst sind sie außen verkohlt und innen roh) darin ausbacken. Dabei mindestens einmal wenden. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen und am besten sofort essen.

 

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. nesrin sagt:

    Diese Pfannkuchen Chinesische Art passt auf jeden Fall zu unserem Geschmack. Ich wollte auch irgendwann probieren.
    Liebe Grüße
    Nesrin

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    1. Tring sagt:

      Das freut mich, gerade weil für dich dieses pseudo-türkische Kochen bestimmt ganz komisch ist ;-) Liebe Grüße, Tring

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  2. eva sagt:

    Jetzt fängst du auch noch mit den Pfannkuchen an. Damit hat das milchmädchen mir kürzlich schon den Mund wässrig gemacht… ;-)
    Liebe Grüße,
    Eva

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    1. Tring sagt:

      Haha – sorry, aber die sind halt auch lecker ;-) Habe sie beim Milchmädchen gar nicht gesehen. Werde gleich mal schauen! Liebe Grüße, Tring

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