Vor kurzem habe ich bei Eva diese grandios ausschauende Vorspeise entdeckt. Kartoffelpüree + rote Bete + Ei geht sowieso immer. Wenn die Rote Bete noch ein bisschen anders abgeschmeckt ist, als ich das normalerweise tue erst recht. In diesem Fall bekommt sie eine schöne Marinade aus süßer Marmelade, Essig und Chili. Eine Behandlung, die ihr – wie ich finde – hervorragend bekommt. Einzig mit dem eigentlich dazu gehörigen eingelegten Senfei konnte ich mich trotz Evas Begeisterung nicht so 100%ig anfreunden. Kalte Eier gehören nun mal nicht gerade zu meinen Lieblingsessen… also musste dafür eine Alternative her. Und da Eva das ganze schon so schön im Glas angerichtet hatte drängten sich oeufs en cocotte geradezu auf.
Dabei handelt es sich eigentlich um ein ebenso simples wie klassisches französisches Gericht. Die Eier werden dafür meist mit etwas Schinken und Sahne (und manchmal etwas Käse) auf einer Weißbrotscheibe in eine Tasse oder Auflaufform verfrachtet und dann im Backofen oder im Topf im Wasserbad gegart bis das Eiweiß gestockt, das Eigelb aber noch schön flüssig ist. Dippy Eggs sozusagen.
Also habe ich flugs die Brotscheibe durch das Kartoffelpüree ersetzt und etwas Platz für den später dazu gegebenen Rote Bete Salat gelassen. Zugegeben, das ganze ist ein wenig Frickelei, sieht aber recht schön aus. Außerdem mag ich es, wenn sich die verschiedenen Komponenten dann hinterher so schön vermischen und man heißes und kaltes zusammen isst. Wer sich das sparen möchte (oder keine ausreichend dicken Gläser besitzt, die die Prozedur im Backofen unbeschadet überstehen), kann das ganze natürlich auch auf herkömmlichem Wege in einer Auflaufform oder dicken Tasse machen und den Salat einfach dazu essen. Oder man macht es wie Eva und legt sich dazu ein Senfei ein… ;-)
Für 4 Gläser/Tassen:
- 400g Kartoffeln (mehlig kochend)
- Etwa 90ml Milch (wie viel genau hängt von der Kartoffelsorte ab, nehmt im Zweifelsfall erstmal weniger)
- 1 gestrichener TL Senf
- Salz und Pfeffer
- 1 guter EL Butter
- 200g rote Bete (in meinem Fall eine riesige Knolle)
- 1 großzügiger EL Johannisbeer-Konfitüre
- 50g Himbeeressig
- 2 EL Öl
- 1 gute Prise Blattpaprika (Pul biber)
- 4 Eier
- Ein wenig Parmesan
- Am Vortag die Rote Bete bissfest garen (entweder im Topf oder ca. 45 -60 Minuten in Alufolie eingewickelt im Backofen – ich mache das immer direkt für mehrere, sie lassen sich hervorragend einfrieren). Anschließend etwas abkühlen lassen, schälen und relativ fein würfeln.
- Johannisbeer-Konfitüre, Essig, Öl, Salz, Pfeffer und pul biber verrühren. Abschmecken und mit der Roten Bete vermischen. Abgedeckt über Nacht durchziehen lassen.
- Am nächsten Tag die Kartoffeln schälen und gar kochen. Zermusen oder durch die Presse drücken und mit Milch und Butter zu Kartoffelpüree verarbeiten. Mit Salz, Pfeffer und Senf abschmecken. Warmhalten.
- Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.
- Dicke Gläser mit leicht eingeölter Alufolie in einen größeren und einen kleineren Teil unterteilen. In den größeren Teil je etwas von dem Kartoffelpüree füllen. Ein Ei darauf schlagen. Leicht salzen und pfeffern und ein wenig Parmesan darüber hobeln. Im heißen Backofen im Wasserbad ca. 8-10 Minuten garen bis das Eiweiß gestockt, das Eigelb aber noch flüssig ist.
- Herausnehmen. Alufolie heraus- und aus der Marinade genommene Rote Bete hinein friemeln.
Ich bin normalerweise auch kein Fan von kalten Eiern, aber in dem Fall fand ich’s richtig passig. Freut mich, dass der Rest dir zugesagt hat! :-)
Liebe Grüße,
Eva
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Vielleicht probiere ich es irgendwann doch noch mal aus – man soll ja nie nie sagen… :-)
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